Robert Haas

österreichischer Musikhistoriker, Kapellmeister und Komponist; Leiter der Musikabteilung an der Wiener National-Bibliothek 1919-1944, ab 1927 auch des dortigen Meisterarchivs; Veröffentl. u. a.: "Die Wiener Oper"

* 15. August 1886 Prag

† 4. Oktober 1960 Wien

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 05/1961

vom 23. Januar 1961

Wirken

Robert Haas wurde am 15. Aug. 1886 in Prag geboren, wo er nach musikwissenschaftlichen Studien in Berlin und Wien als Schüler von Rietsch im Jahre 1908 zum Dr. phil. promovierte. Er war dann Universitätsassistent bei dem Professor der Musikgeschichte Guido Adler in Wien, dann Theaterkapellmeister in Deutschland. (Münster i. Westfalen, Erfurt, Konstanz und schließlich von 1911-1914 an der Hofoper in Dresden). Nach Teilnahme am ersten Weltkrieg von 1915-1918 war er von 1919-1944 Leiter der Musikabteilung an der Wiener National-Bibliothek, seit 1927 auch des dortigen Meisterarchivs. 1923 habilitierte er sich als Privatdozent für Allgemeine Musikgeschichte an der Wiener Universität, an der er dann ab 1929 als außerordentlicher Professor gewirkt hat. 1945 wurde er pensioniert.

H. war von 1914-1917 auch Sekretär der Vereinigung Denkmäler der Tonkunst in Österreich, in dessen Rahmen er Umlaufs Bergknappen, Gassmanns Contessina, Eberlins Blutschwester Jesus, Monteverdis Ritorno, Glücks Don Juan, Deutsche Komödiearien und Schenks Dorfbarbier herausgegeben hat. Er schrieb etwa 120 Abhandlungen in ...